Bekanntlich haben die technischen Fachhochschulen den Auftrag der Bildungspolitik ernst genommen und erfüllen dank einem raffinierten Studienaufbau und anspruchsvollen Studieninhalten das Kriterium der Berufsbefähigung für ihre Absolventen und Absolventinnen. Die Studierenden sind gefordert, in drei Jahren abzuschliessen, um mit ihren erworbenen Kompetenzen und ihrem Enthusiasmus in der Arbeitswelt etwas zu bewirken. Es bleibt ihnen daher während der Ausbildung nicht viel Zeit, nebenbei Geld zu verdienen und damit das Studium selbst zu finanzieren.
Mit einem Anstieg der Studiengebühren würde die soziale Mobilität eingeschränkt und die Studiendauer erheblich verlängert.
Trotzdem sind die Ausbildungskosten zu hinterfragen. Heute trägt der Student weniger als 10% zu den tatsächlichen Kosten seines Studiums bei. Im Vergleich zu einer beruflichen Weiterbildung, bei der das Studium weitgehend selbst finanziert werden muss, erscheint dies als ungerecht.
Daher darf die Diskussion um die Erhöhung der Studiengebühren nicht abgeblockt werden. Aber nur unter folgenden drei Prämissen soll darüber eingehend debattiert werden: 1. Fachhochschulen und Universitäten sind gleich zu behandeln, insbesondere im Licht der oben aufgezeigten sozialen Dimension. 2. Unter den Hochschulen soll der Wettbewerb weiter über qualitative Aspekte spielen und nicht über die unterschiedliche Höhe der Studiengebühren erfolgen. 3. Ohne eine Reform des Stipendienwesens, ohne eine wesentliche Erhöhung der Stipendien für Studierende aus einkommensschwachen Familien und ohne die Möglichkeit für Hochschulen, Gelder für einen Fonds zu beschaffen, aus dem gezielt begabte Studierende unterstützt werden, darf eine Erhöhung der Studiengebühren nicht ins Auge gefasst werden.