Die Folgerung, dass die fossilen EnergietraÌger den Erneuerbaren uÌberlegen sind, nur weil sie sich von diesen nicht verdraÌngen liessen, sondern im Gegenteil sogar zulegten, ist zu hinterfragen. Denn man muss genau hinsehen, wo auf der Welt die fossilen Energien gefragt sind: In den Schwellen- und EntwicklungslaÌndern, welche die vermeintlich guÌnstigste Energie brauchen, um ihren EntwicklungsruÌckstand aufzuholen.
Und wer aus der Feststellung der Internationalen Energie Agentur «Trotz der Expansion CO2âarmer Energiequellen bleiben fossile Brennstoffe im weltweiten Energiemix vorherrschend ...», folgert, dass dies an deren – oÌkonomischer – UÌberlegenheit liege, sollte den Satz zu Ende lesen: «...gefoÌrdert durch Subventionen, die sich 2011 auf 523 Milliarden Dollar beliefen, was einem Anstieg um 30% im Vergleich zu 2010 und einem Sechsfachen der Subventionen fuÌr erneuerbare Energien entspricht.»
Aber auch die OECD-Staaten subventionieren die Fossilen kraÌftig – mit Steuererleichterungen und direkten ZuschuÌssen – um die Preise tief und den Verbrauch hoch zu halten. Kein gutes GeschaÌft, wie auch dem zitierten WEF-Bericht zu entnehmen ist.
In der Schweiz ist insbesondere im GebaÌudebereich das Potential zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz besonders gross.
Doch auch wir gehen nicht davon aus, dass die Fossilen in den naÌchsten Jahren vollstaÌndig ersetzbar sind. Vor allem Erdgas wird bei kleinen und mittleren, dezentralen WaÌrme-Kraft-Kopplungs-Anlagen und als Treibstoff eine BruÌckenfunktion fuÌr die AbloÌsung von OÌl, Kohle und Uran uÌbernehmen. Dabei wird der Anteil CO2-neutraler Brenn- und Treibstoffe (Biogas und Synthetisches Erdgas – Stichwort «Power-to-Gas») laufend steigen.
Statt also dem Beispiel der Entwicklungs- und SchwellenlaÌnder zu folgen, sollten wir diese besser mit Know-how und Kapital unterstuÌtzen, damit diese unsere Fehler nicht wiederholen. Denn auch fuÌr diese LaÌnder sind fossile Energien uÌber kurz oder lang zu teuer. Und fuÌr das Weltklima sowieso.