Der Energiebedarf Wärme eines bestehenden Gebäudes in der Schweiz liegt im Durchschnitt rund zehnmal höher, als bei einem effizienten neuen Gebäude!
Meistens müssen bei energetischen Sanierungen von bestehenden Gebäuden verschiedene Rahmenbedingungen berücksichtigt werden: So kann zum Beispiel bei einem Altstadthaus nicht einfach eine Gebäudehülle energetisch verbessert, ein Sonnenkollektor oder eine Photovoltaikanlage auf dem Dach platziert oder eine Bauteilaktivierung nachträglich eingebaut werden.
Es ist somit einleuchtend, dass die Wege der Transformation zum emissionsfreien Betrieb der bestehenden Gebäude individuell sein müssen.
Gegenüber den Neubauten braucht es abweichende Ansätze, die der Tatsache Rechnung tragen, dass jedes Gebäude an einem anderen Ort steht, eine andere Nutzung und eine andere architektonische Qualität hat.
Unter Berücksichtigung der in vielen Fällen gegebenen Rahmenbedingungen sollten die Massnahmen hin zum emissionsfreien Betrieb nicht auf den jeweiligen Gebäude Perimeter beschränkt werden: Die Massnahmen sollen entweder im oder am Gebäude selbst, auf dem Grundstück des Gebäudes oder ausserhalb des Grundstückes erfolgen können. Zudem scheint es erfolgsversprechender, den Fokus beim Gebäudebestand viel mehr auf die CO2 Reduktion und weniger auf den Energieverbrauch zu setzen, da die Massnahmen zur Verbesserung der Wärmedämmung und damit Senkung des Energieverbrauchs bei vielen bestehenden Gebäuden ganz einfach eingeschränkt sind.
Im Weiteren ist der Tatsache Rechnung zu tragen, dass eine Gebäudesanierung in der Regel in Etappen erfolgt. Vielfach wird die erste Massnahme durch den altersbedingten Ersatz der Heizungsanlage eingeleitet. Zu diesem Zeitpunkt sollte der Eigentümer aber genau wissen, in welche Richtung die Reise gehen soll beziehungsweise sollte er den ganzen Weg bis zum Ziel kennen: Für jedes Gebäude sollte damit ein Transformationspfad hin zu einem weitgehend CO2-freien Betrieb definiert werden!