Eventreports15. Januar 2016, 11.15 - 12.45, Veranstalter: EnergieSchweiz / Energiestadt
Erwachen Industriebrachen zu neuem Leben, werden bestehende Quartiere erneuert oder Gebiete eingezont, entstehen neue Nutzungen, die einen Einfluss auf den Verkehr haben. Durch frühzeitigen Einbezug der Mobilitätsaspekte in den Planungs- und Bewilligungsprozess sollen negative Auswirkungen vermieden oder zumindest eingegrenzt werden.
Kaum sind in Sachen Raumplanung erste Pflöcke eingeschlagen, steht die nächste Herausforderung vor der Tür. Nach der Eisenbahn und den Autobahnen dürfen selbstfahrende Autos für neue Verhältnisse sorgen, was die Distanzen und die Art, diese zu überwinden, betrifft. Autonome Fahrzeuge könnten nach meinem Dafürhalten zum nächsten «Game Changer» für den Immobilienmarkt werden.
Eine Verdichtung, welche gleichzeitig die Wohnqualität verbessert, ist aus sozialer, ökonomischer wie auch ökologischer Sicht in jeder Hinsicht vorteilhaft.
Bisher haben wir in der Nachhaltigkeitsdiskussion fast ausschliesslich technisch argumentiert. Dieser Ansatz hat eine begrenzte Wirkung. Wir kommen nicht umhin, nun auch die Frage der Suffizienz und damit unserer Lebensweise zu diskutieren.
«Ab 2020 sollen neu gebaute Häuser weitgehend ohne externe Energie beheizt werden und die Autos und Flugzeuge dürfen nur noch mit Solarstrom betrieben werden»? Leider wird in der Energiestrategie 2050 des Bundesrates die Energieeffizienz nicht ganz so breit angegangen. Im Gebäudebereich stehen uns diverse Zwangsmassnahmen ins Haus.
Was ein Dorf ist, weiss man. Der Schweizerknabe, der ich einmal war, entnahm diese Gewissheiten dem SJW-Heft Nr. 18. «Die Pfahlbauer am Moossee», erzählt vom Grosspädagogen Hans Zulliger. Im Pfahlbauerdorf war das Leben noch echt, lernte der Schweizerknabe.
Knapper werdende Ressourcen und fortwährender Klimawandel stellen neue Herausforderungen an Architektur, Städtebau und Raumplanung. Energie spielt dabei auf verschiedenen Ebenen eine entscheidende Rolle, wobei neben technischen vor allem auch räumliche und gesellschaftliche Aspekte interessieren. Über kluge raumplanerische Konzepte, regionale architektonische Ansätze und kulturelle Verknüpfungen können so unverkennbare Orte und Identitäten geschaffen werden. Mehr und mehr Objekte segeln heute unter dem Begriff des nachhaltigen Bauens. Doch zu oft sind diese Gebäude isoliert gedacht, der Kontext wird ausgeblendet.
Die wirtschaftlichen und institutionellen Räume und die Lebensräume der Bevölkerung stimmen immer weniger überein. Grund dafür sind unsere steigende Mobilität und Vernetzung. Wer heute Raumplanung betreibt, muss erkennen, wie unsere Lebens- und Wirtschaftsräume funktionieren und mit welchen Massnahmen und Instrumenten die beiden Räume im Sinne eines «funktionalen Raums» wieder besser in Übereinstimmung zu bringen sind.
Noch vor rund 30 Jahren wurde von den A-Städten gesprochen: Damit wurde der Trend beschrieben, dass Grossstädte einen selektiven Bevölkerungsschwund erleben und danach vor allem ältere Menschen (Alte), einkommensschwache Personen (Arme), Auszubildende, Ausländer oder auch Aussteiger dort leben würden. Derzeit entsteht aber der Eindruck, dass die Städte als Wohnort eine Renaissance erleben.