In der kalten Jahreszeit häufen sich die Klagen über trockene Luft in Minergie-Gebäuden. Mehr noch: In der Berichterstattung über die Neubauten Pädagogische Hochschule und Obergericht des Kantons Zürich ist von stickigem und schlechtem Raumklima die Rede, das bei den Gebäudenutzern zu ausgetrockneten Schleimhäuten, Juckreiz, Kopfweh und brennenden Augen führt.
In der kalten Jahreszeit häufen sich die Klagen über trockene Luft in Minergie-Gebäuden. Mehr noch: In der Berichterstattung über die Neubauten Pädagogische Hochschule und Obergericht des Kantons Zürich ist von stickigem und schlechtem Raumklima die Rede, das bei den Gebäudenutzern zu ausgetrockneten Schleimhäuten, Juckreiz, Kopfweh und brennenden Augen führt.
Mit den im Dezember 2012 im Tages-Anzeiger publizierten
Artikel
wurde in einer breiten Öffentlichkeit der Anschein erweckt, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen nachhaltiger Bauweise und qualitativ minderwertiger Nutzung besteht. Dieses Bild darf sich nicht etablieren, und es ist dafür zu sorgen, dass nicht nur Medien- und Marketingwirksam zertifiziert, sondern auch fachkompetent geplant, gebaut und betrieben wird.
Der Baustandard Minergie steht für tiefen Energieverbrauch, mehr Komfort und Wirtschaftlichkeit. Aber nur wenn Minergie dran steht, ist auch Minergie drin: Das Zertifikat ist der Qualitätsausweis für ein Produkt, das genau umschrieben und definiert ist. Es liefert klare Kenndaten als Sicherheit für Bauherren und Käufer und verschafft dem Eigentümer handfeste Vorteile – zum Beispiel Förderbeiträge, günstigere Hypotheken oder gar eine höhere Ausnützungsziffer.
Label dienen der raschen, einfachen und klaren Kommunikation zwischen Fachleuten und fachlich nicht spezialisierten Personen. Der Konsument, der biologisch produziertes Gemüse wünscht, achtet beim Einkauf auf den Bio-Knospe-Kleber. Der Bauer, der die Nachfrage nach biologischem Gemüse befriedigen will, lässt seinen Betrieb zertifizieren und überwachen, um seine Produkte für den Konsumenten mit der Bio-Knospe bezeichnen zu können. Beide verständigen sich über einen einfachen Begriff beziehungsweise Aufkleber. Beim nachhaltigen Bauen ist die Sache allerdings komplexer.
«Über Minergie Häuser hört man ja verschiedenes,» sagte eine Journalistin skeptisch zu mir. Wie ich denn das Leben in einem solchen Haus selber einschätzen würde, fragte sie mich anschliessend. Nun, meine Erfahrungen im Minergie-P Haus sind eindeutig positiv. Gute Dämmung und Komfortlüftung vermitteln uns tatsächlich das gewünschte Komfortgefühl.
In der Schweiz steht ein Park von etwa 600 Millionen Quadratmeter vor 1990 entstandener Bauten mit einem hohen Energieverbrauch von über 15 kWh/m2a. Für eine Wohnung mit 200m2 und einer Ölheizung bedeutet dies Heizkosten von ca. 3000.- Fr./a; mit ca. 10% üblicher Mieten also nach wie vor gut tragbar. Sollte sich der Energiepreis aber nochmals verdreifachen, wird das Interesse an solchen Liegenschaften auch bei guter Wohnlage drastisch sinken!
Am Samstagnachmittag lud Minergie-Geschäftsleiter Franz Beyeler im Rahmen von Swissbau Focus zum Workshop «Gebäudemodernisierung mit Weitblick», den gut 50 Personen besuchten. Das Seminar richtete sich an Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer und vermittelte ihnen Informationen zur Heizbedarfssenkung, zum Fensterersatz, zur besseren Tageslichtnutzung und zu Fördergeldprogrammen.
Nachhaltiges und damit zukunftsfähiges Bauen ist ein Gebot der Stunde. Damit sich die Ausrichtung eines Gebäudes auf Nachhaltigkeit auch in dessen Wert wiederspiegelt, sind vereinheitlichte, breit abgestützte und gewissermassen beständige Bewertungskriterien nötig.
Nachhaltigkeitsrelevante Merkmale beeinflussen den Wert von Immobilien. Ökonometrische Anlaysen des CCRS in Zusammenarbeit mit der ZKB und MINERGIE haben gezeigt, dass der Markt in den letzten Jahren bereit war, Minergie®-Einfamilienhäuser mit einem Aufpreis zwischen 4.9 und 7.0 Prozent und Eigentumswohnungen mit einem Aufpreis zwischen 0 und 3.5 Prozent zu honorieren.