Der Immobilienmarkt ist getrieben von der anhaltend hohen Nachfrage und dem je nach Region äusserst knappen Angebot. Das heisst die Bereitschaft, hohe Mieten und in der Folge meist als «gottgegeben» hohe Nebenkosten zu bezahlen, ist nicht bewusst gewählt, sondern das Resultat der aktuellen Marktmechanismen.
Als Gebäudeeigentümer kann man sich bequem zurücklehnen oder kreativ werden um eine Nasenlänge voran zu sein, falls die Marktverhältnisse dereinst etwas anders sein sollten.
Nebst den traditionellen steuerlichen Vorteilen (Abzüge werterhaltender Massnahmen) werden aktuell je nach Standort viele energetische Massnahmen finanziell gefördert (zum Beispiel Gebäudeprogramm) – von beidem merkt der Mieter zuweilen aber wenig bis gar nichts. Trotz diesen finanziellen Anreizen ist die Sanierungsquote nach wie vor bei tiefen 1.5% und nicht bei den zur Einhaltung der Klimaschutzziele notwendigen 2 bis 4%.
Aus Sicht des Endnutzers wäre es aber attraktiv in einem Gebäude mit auch künftig tiefen Energiekosten zu wohnen, sofern der Mietzins konkurrenzfähig ist.
Drei denkbare aber gekoppelte Massnahmen: Erstens ein periodisches Monitoring der Energieverbräuche und CO2-Emissionen aller bestehenden Gebäude gekoppelt mit einer steuerlichen Entlastung bei Erreichung der Zielwerte (zum Beispiel SIA Effizienzpfad Energie) innert definierter Fristen beziehungsweise einer steuerlichen Zusatzbelastung (Sanktion) bei nicht Erreichen dieser Werte. Zweitens die regulative Einführung einer Bruttomiete (keine Nebenkosten für den Energieverbrauch), welche die Gebäudeeigentümer animieren die Differenz zwischen Netto- und Bruttomiete möglichst gering zu halten, vor allem wenn dereinst die Energiepreise steigen sollten. Beide Massnahmen sollten flankierend mit persuasiven Instrumenten (Ausbildung, Information und Beratung) gestaltet werden, welche die beiderseits fehlende Informations- und Fachkompetenz kompensieren und wenig zielführende Massnahmen verhindern.