Ich halte mich an die Ergebnisse des Projekts Energie-Detailbilanz Eawag Forum Chriesbach, untersucht unter anderem von der Empa:
Der Wärmebedarf ist leicht höher als prognostiziert. Mitverantwortlich für den höheren Wärmebedarf ist die tiefere Belegung der Räume. Damit stehen weniger interne Wärmequellen zur Verfügung: Von den Mitarbeitenden bis zum PC. Zudem musste die Temperatur der Zuluft aufgrund von Rückmeldungen der Mitarbeitenden leicht angehoben werden auf 21°C. Beim Strom wurden statt der geplanten 121 MWh jährlich 195 MWh vom Netz bezogen. Verantwortlich dafür ist hauptsächlich das Personalrestaurant aQa – statt 150 produziert es über 260 tägliche Essen. Rund ein Drittel des benötigten Stroms, nämlich 70 MWh/a, wird mit Sonnenenergie auf dem Dach des Gebäudes produziert und der Rest wird als Ökostrom beschafft.
Die Mitarbeitenden schätzen das Gebäudeklima. Selbst an heissen Sommertagen steigen die Raumtemperaturen kaum über 26°C an. Der Kamineffekt des Atriums hat sich also bewährt: Statt mit High Tech wird das Haus mit den tieferen Temperaturen der Nacht gekühlt.
Zwischen den Zeilen und jenseits der nackten Zahlen liest sich eine wesentliche Erkenntnis: Im Zentrum des Entwurfs steht der Mensch und dessen subjektive Behaglichkeit.
Das Gefühl, im Winter warm zu haben, im Sommer nicht zu heiss und in jedem Winkel das Tageslicht zu spüren – also eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen, die die Forscher in ihrer täglichen Arbeit unterstützt. Bruno Taut, ein Vertreter des Neuen Bauens, bringt diesen Anspruch auf den Punkt: «Wie die Räume ohne den Menschen aussehen, ist unwichtig, wichtig ist nur, wie die Menschen darin aussehen.»