Bild: Markus Weber, Präsident SIA FHE
Als erster Referent ging der Architekt Markus Schaefle (Romero & Schaefle) auf das Thema ein. Wie sein BuÌro bei einem Sanierungsprojekt vorgeht, zeigte er anhand einer Wohnsiedlung. Als wichtigste Energiesparmassnahme pries Schaefle die Verdichtung: Mittels Aufstockung konnte die Nutzfläche der Immobilie um zwanzig Prozent erhöht werden. Im Weiteren sorgten eine neue Energieversorgung und eine neue GebäudehuÌlle fuÌr einen um siebzig Prozent verringerten Energieverbrauch. Zumindest war so das Ziel des Architekturwettbewerbs. Wie es heute in der Realität steht, hat der Besitzer leider nicht nachgemessen, erklärte Markus Schaefle enttäuscht. «Das gehört dazu, das muÌsst ihr bei euren Projekten machen», forderte er das Publikum auf.
Drei Sanierungsbeispiele stellte der Gebäudetechniker Andreas Wirz von der Firma Roschi + Partner vor. Bei allen konnte der Minergiestandard erreicht werden. «Zentral fuÌr jede Sanierung ist eine Gesamtanalyse: Die Anforderungen an das Gebäude, die Abklärung der Umgebungsbedingungen, das Gebäude selbst und die Gebäudetechnik muÌssen genau untersucht und beurteilt werden» hielt Wirz fest. «Erst dann kann gewichtet werden, welche Bauteile in welchen Etappen saniert werden sollen.» Das Erreichen eines Energiestandards sei immer auch unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit zu beurteilen.
Weil fuÌr neu erstellte Anlageobjekte der Platz knapp ist, interessiert sich David Naef, GeschäftsfuÌhrer von Halter Immobilien fuÌr die Sanierung des Bestands. Er hielt als dritter einen kurzen Vortrag. «Wir wollen einerseits das Potenzial des Gebäudes besser nutzen und es andererseits fuÌr die Zukunft fit machen.» Naef stellte den sogenannten integralen Re-Development-Ansatz vor. «Im Zentrum steht dabei das BeduÌrfnis des Endnutzers», erklärte Naef: «Welche Nachhaltigkeitsgesichtspunkte muÌssen aus Sicht des Nutzers erfuÌllt sein?»
In ihren Vorträgen zeigten die Referenten eine Vielzahl erfolgreicher Sanierungen und liessen die Zuhörerschaft an ihrer grossen Erfahrung auf diesem Gebiet teilhaben. Mit welchen Problemen die angestrebte Sanierung des Gebäudeparks Schweiz zu kämpfen hat und warum die Sanierungsquote nicht höher ist, fuÌhrte die darauffolgende Diskussion vor Augen. Wer ist Schuld daran, dass es nicht schneller vorwärts geht? «Die Politik muss den Lead uÌbernehmen», forderte Andreas Wirz. Auf die Verantwortung der EigentuÌmer verwies dagegen David Naef: «Wir sehen uns als Dienstleister». Architekt Markus Schaefle hielt fest: «Wichtig fuÌr den Erfolg einer Sanierung ist ein Bauherr, der weiss, was er will.» Und doch gab es von den Experten auch Rezepte: Verdichten, also mehr Wert durch mehr Fläche. Dann lässt sich auch die Energiesanierung bezahlen. Am richtigen Ort bauen, wo die Infrastruktur bereits vorhanden ist und so durch kurze Wege Energie sparen. Und wenn Sanierungen nicht möglich sind, Systeme bauen, die Energie erzeugen. Zum Beispiel eine wärmegewinnende Kanalisation fuÌr ein ganzes Quartier errichten.
Weiteres Bildmaterial zum Workshop «Transformation Gebäudepark Schweiz» steht in der Bilddatenbank der Swissbau zur Verfügung.
Videointerviews
Markus Schaefle, Dipl. Architekt ETH BSA SIA, Romero & Schaefle Architekten AG
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David Naef, Geschäftsführer
Halter Immobilien |
Andreas Wirz, Geschäftsführer Roschi + Partner AG
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Präsentationen des Workshops «Transformation Gebäudepark Schweiz»

Präsentation von Markus Weber, Präsident SIA FHE

Präsentation von Markus Schaefle, Romero & Schaefle Architekten AG

Präsentation von David Naef, Geschäftsführer Halter Immobilien

Präsentation von Andreas Wirz, Geschäftsführer Roschi + Partner AG
Impressum
Text: Urs Honegger, Hochparterre AG, www.hochparterre.ch
Interviews: Peter Basler
Kamera und Schnitt: Adrian Baumann, TVision, www.tvision.ch
Fotografie: MCH Swissbau
Konzept und Koordination: IEU AG, Liestal, www.ieu.ch