Abgesehen von ein paar Jahren in der Hochkonjunkturphase wurde und wird in der Schweiz solide gebaut. Beinahe für die Ewigkeit.
Mit der guten Bauweise steigen natürlich auch die Ansprüche der Bewohner an einen hochwertig umbauten Raum. Hinzu kommen zahlreiche Vorschriften und Gesetze welche im Bereich Energie, Brandschutz, Absturzsicherheit, Erdbebensicherheit und so weiter zusätzlich für einen hohen Baustandard sorgen. Kein Wunder wird das Bauen in der Schweiz immer teurer. Mit den steigenden Baukosten muss das Produkt auch entsprechend länger halten um eine verträgliche Amortisation der investierten Gelder sicherzustellen. Hieraus wird die gute Bauqualität wieder zum Muss.
Mit knapp 2% liegt die Erneuerungsrate dementsprechend tief. Daraus resultiert eine Lebensdauer von 50 Jahren für unsere Gebäude, was bei der Schweizer Qualität durchaus realistisch ist. So macht es auch keinen Sinn, aus energiepolitischen Überlegungen zu fordern, dass der Gebäudebestand in der Schweiz innerhalb der nächsten 20 Jahre komplett erneuert werden müsste. Die Massnahmen würden unwirtschaftlich und die Bauqualität durch den grossen Zeitdruck der Branche arg leiden.
Durch die gute Qualität und die Verwendung von hochwertigen Baumaterialien werden uns Gebäude auch nach ihrer Lebensdauer noch von Nutzen sein. Bereits heute werden etliche Baumaterialien aufwändig rückgebaut um sie als recycliertes Baumaterial wieder einsetzen zu können. Vor allem ältere Liegenschaften dürften hier gute Rohstofflieferanten werden. Probleme sind jedoch auch in diesem Bereich bei den Bauten der 70er und 80er Jahre zu erwarten. Die Verwendung von Verbundwerkstoffen sowie Kleber und Schäumen erschwert die Materialtrennung und somit die Recyclierbarkeit beim Rückbau. Wird heute neu gebaut, sollte demnach bereits auch die Rückbaubarkeit in die Planung miteinbezogen werden.