Standpunkt Swissbau 2024

Lebenslanges Lernen aber keine Zeit für Weiterbildung

In der Baubranche herrscht Hochbetrieb. Die Auftragsbücher sind voll, doch es mangelt an Fachkräften. Wer gibt in dieser Situation gerne sein Personal frei, damit es eine Weiterbildung verfolgen kann? Es gewinnt, wer's tut.

Aus dem Mikrozensuns Aus- und Weiterbildung (MZB) geht hervor, dass 2021 45% der Schweizer Bevölkerung mindestens eine Weiterbildungsaktivität verfolgte. Dies klingt erstmal nach viel, doch entspricht tatsächlich einem Rückgang um 17 Prozentpunkte gegenüber der Erhebung von 2016. Und geht die Weiterbildungsbereitschaft zurück, dann verschlafen wir die momentan stattfindenden technologischen Entwicklungen, die das Potential tragen, die Baubranche zu revolutionieren, den Workload zu senken und somit den Druck aus dem Kessel zu lassen.

Die Wichtigkeit eines lebenslangen Lernens und der beruflichen Weiterbildung ist unbestritten, so ist im Artikel 4 des Bundesgesetzes über die Weiterbildung (WeBiG) auch festgehalten, dass Bund und Kantone das Ziel verfolgen, «die Initiative der Einzelnen, sich weiterzubilden» zu unterstützen. Gleichzeitig gibt Art. 5 darüber Aufschluss, wer die Verantwortung für die individuelle Weiterbildung trägt – und zwar jede*r für sich selbst, während die Arbeitgebenden als flankierende Massnahme die Weiterbildung ihrer Mitarbeitenden begünstigen müssen. Doch mit welchem Angebot werden Individuum und Arbeitgebende gleichermassen angespornt, in Weiterbildung zu investieren?

Niederschwelligkeit ist das Gebot der Stunde. Und diese bietet ein Angebot, das sich über Modularität auszeichnet. Im Gegensatz zu einem umfangreichen CAS oder gar MAS versprechen kleinteilige Kurse einen geringen finanziellen wie zeitlichen Aufwand und können noch kurzfristig irgendwo reingedrückt werden. Ebenso lassen sich schlanke Wissensinhalte spezifischer und massgeschneiderter auf die eigene Lebensituation anwenden. Ein weiteres schlagkräftiges Argument für eine Weiterbildung ist die Verzahnung mit der Industrie. Weiterbildungsangebote sollen nicht nur schnöde Theorie vermitteln, sondern die Möglichkeit schaffen, Lehrinhalte auf reale Projekte anzuwenden und so einen Mehrwert für den Arbeitgebenden zu schaffen.

Am Institut Digitales Bauen FHNW bieten wir das VDC Certification Programm an, das in einem siebenstufigen Vorgehen, eine Lösung für ein mitgebrachtes Problem aus der Praxis schafft. Dieses einzigartige Programm ist selber Teil eines modular aufgebauten Weiterbildungsangebots, das kurze und knackige Weiterbildungskurse anbietete. Und sollte der Bedarf bestehen, können diese zu einem CAS und MAS ausgebaut werden, die seinen Teilnehmenden eine ganzheitlichere Perspektive auf die Potenziale des digitalen Bauens bietet.

www.fhnw.ch/vdc

www.fhnw.ch/masdb