Die Bauindustrie kann eine Schlüsselrolle in den Bestrebungen zur Klimaneutralität spielen, insbesondere durch den Einsatz von nachhaltigen und leistungsfähigen Holzfassaden.
Angesichts verstärkter globaler Anstrengungen gegen den Klimawandel und für nachhaltige Methoden nimmt die Bauindustrie eine zentrale Position ein, um der Schweiz auf seinem Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen.
Tatsächlich gibt die IEA, International Energy Agency, an, dass der Bausektor derzeit für über ein Drittel des weltweiten Energieverbrauchs und der Emissionen verantwortlich ist. In den letzten Jahren hat die Branche erhebliche Veränderungen vorgenommen, um den operativen CO2-Ausstoss zu verringern. Bei ernsthaften Bestrebungen in Richtung Nachhaltigkeit ist es jedoch unerlässlich, sowohl den eingebetteten Kohlenstoff in einem Gebäude als auch die Kohlenstoffkosten des gesamten Lebenszyklus der von uns hergestellten und spezifizierten Materialien zu berücksichtigen.
In den letzten Jahren hat Holz bei vielen Architekten und Planern an Beliebtheit gewonnen und hat sich als nachhaltige und umweltfreundliche Option sowohl für innere als auch äussere Anwendungen etabliert. Die wachsende Popularität von Holz lässt sich auf seine geringere Beanspruchung von Ressourcen und CO2 im Vergleich zu künstlichen Alternativen, seine Nachhaltigkeit im Anbau sowie die häufige Wiederverwendbarkeit zurückführen. Holzprodukte können, wenn sie sorgfältig entworfen werden, anstelle auf Mülldeponien zu gelangen, dekonstruiert und recycelt werden.
Der Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
Die Kreislaufwirtschaft ist ein Produktions- und Verbrauchsmodell, das Materialressourcen optimiert, indem Produkte so lange wie möglich in Gebrauch gehalten werden und Produkte und Materialien am Ende ihrer Lebensdauer wiederverwertet werden, mit dem Ziel, Abfälle auf ein Minimum zu reduzieren.
Wenn wir sicherstellen, dass Materialien zur Kreislaufwirtschaft beitragen, können wir eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung des CO2-Fussabdrucks der Baubranche spielen.
Holz ist eines dieser Materialien, das oft wiederverwendet und recycelt werden kann. Dies bedeutet, dass es am Ende seines Lebenszyklus gesammelt und zu wertvollen Produkten umgewandelt werden kann, die sonst Neumaterialien mit erheblich höheren CO2-Kosten erfordern würden.
Aufgrund seines geringen eingebetteten CO2-Gehalts und seiner Eignung zur Wiederverwendung bietet Holz eine kohlenstoffarme Alternative zu anderen Materialien, wie Aluminium oder Verbundwerkstoffe, die auf Aussenfassaden verwendet werden. Diese Holzeigenschaften könnten dazu beitragen, ein nachhaltigeres Gebäudeökosystem zu schaffen, in dem weniger Abfall anfällt und weniger natürliche Ressourcen benötigt werden.
Viele in der Branche befürchten jedoch, dass sie bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit auf Nutzungsdauer oder Leistung verzichten müssen.
Innovative nachhaltige Techniken
Obwohl Holz oft als Material mit begrenzter Nutzungdauer angesehen wird, können innovative Prozesse und Methoden zur Modifizierung von Holz seine Leistung erheblich verbessern. Accsys hat einen bahnbrechenden Modifikationsprozess entwickelt, um schnell wachsendes Nadelholz in ein Material mit Dauerhaftigkeitsklasse 1 gemäss EN-Standard 350-1 zu verwandeln.
Durch das Acetylierungsverfahren weist das Holzprodukt Accoya eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis, Insekten und Feuchtigkeit auf, was seine Lebensdauer deutlich verlängert und das Potenzial zur Kreislaufwirtschaft des Holzes erhöht. Accoya ist dann auch eines der wenigen Baumaterialien, das die renommierte Cradle to Cradle® Gold-Zertifizierung erhalten hat.
Der Modifikationsprozess erhöht den ohnehin natürlichen Acetylgehalt des Holzes ohne den Einsatz von Giftstoffen. Das resultierende Produkt Accoya reagiert anders auf Wasser, was zu verbesserter Dimensionsstabilität und Widerstandsfähigkeit gegen Fäulnis führt.
Dieser innovative Modifikationsprozess beseitigt das Problem des Wassers, wodurch das Holz nicht mit den giftigen Chemikalien behandelt werden muss, die normalerweise vor der Verwendung aufgetragen werden. Das Holz, das für diesen Prozess verwendet wird, stammt von schnell wachsenden Kiefern. Sein schneller Wachstumszyklus sorgt für eine effiziente Kohlenstoffbindung und trägt somit dazu bei, den wachsenden Bedarf an erneuerbaren und nachhaltigen Baumaterialien zu decken.
Das Resultat ist ein durchweg ungiftiges, nachhaltiges und stabiles Holz, das so langlebig ist, dass Accoya eine 50-jährige Garantie bietet, wenn es beispielsweise als Fassade verwendet wird und keinen direkten Bodenkontakt hat.
Accoya-Holz in innovativen, CO2-armen Fassadenprojekten
Für Architekten und Bauexperten wird Accoya-Holz immer beliebter. Tatsächlich hat Accsys kürzlich in Zusammenarbeit mit dem Stadtrat von Dublin an einem Projekt gearbeitet, um eines der ersten CO2-armen Gebäude mit nahezu null Energieverbrauch (NZEB – Nearly Zero Energy Building) in der Stadt zu realisieren. Das mit Accoya verkleidete Nord Dublin Betriebsdepot wurde ausserdem mit dem werkseitig aufgetragenen System von Teknos beschichtet, um es vor Witterungseinflüssen zu schützen und gleichzeitig den Wartungsaufwand zu minimieren und die Langlebigkeit der Fassade zu erhöhen.
Accoya wurde für mehrere hochkarätige Projekte im Bereich kohlenstoffarme Bauprojekte ausgewählt. Unter anderem wird Accoya auf der Fassade des neuen, 300 Meter langen Google-Hauptquartier in London, England, zu sehen sein.
In Frankreich wurde Accoya speziell für eine Fassade eines der kohlenstoffärmsten Gebäude in Frankreich, Clichy BLACK, ausgewählt. Durch die Verwendung von Accoya anstelle von Aluminium konnte der Architekt 1,000 Tonnen CO2-Äquivalent einsparen, ohne die Leistung zu beeinträchtigen.