Diese sollen anhand definierter Qualifikationskriterien («liens et lieux partagés») beispielhaft aufzeigen, wie die Zukunft der Stadtregion gemeinsam und besser gestaltet werden kann. Damit soll die IBA neue Dynamik und konkrete Sichtbarkeit in die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bringen. Im Herbst 2013 findet eine erste Zwischenpräsentation der über 40 von einer internationalen Jury qualifizierten IBA Projekte statt.
«Wo drückt der Schuh eigentlich?», fragen einige und vergleichen die Stadtregion Basel mit dem Strukturwandel im Ruhrgebiet oder dem Bevölkerungsschwund in einigen Bundesländern.
Zugegeben, die Dringlichkeit der IBA Basel 2020 ist weniger sichtbar, aber deutlich. Die Stadtregion von Basel ist ein komplexes Territorium, fragmentiert durch Gemeinde-, Kantons-, Landes- sowie Sprachgrenzen.
Diese bilden wiederum Fiskalgrenzen, Währungsgrenzen, Kaufkraftgrenzen und auch Mentalitätsgrenzen. Ohne Grenzen müssten nicht täglich über 50'000 Pendler die Grenze passieren um zur Arbeit zu fahren.
Die IBA Basel 2020 befasst sich mit der Stausituation in Bezug auf Governance Situationen im grenzüberschreitenden Mobilitäts-, Siedlungs- und Landschaftsraum. Sie kann als neue Therapieform betrachtet werden. Ihre modellhaften Lösungsansätze sind eher Akkupunktur statt Pillen, um Veränderungen auszulösen – ein Rahmen für Reflexion und Innovation anstelle blossen städtebaulichen und landschaftlichen Planungen. Eine integrierte und handlungsfähige Region zu etablieren, wäre eine einmalige Leistung innerhalb Europas. Voraussetzung dafür ist eine Bewusstseinserweiterung aller Beteiligten. Dies bedingt jedoch, dass jede Gemeinde ihr Verhältnis zum Gesamtraum klärt und ihre «juste» Position findet. Nur so kann es irgendwann von der derzeitigen «coéxistence» zu einer echten «coopération» kommen.