Die Situation verschärft sich aus diesem Grund zusätzlich auf Hochschulstufe, da die Anzahl potentieller Studierender ebenfalls kontinuierlich abnimmt. Die Fachhochschulen sind diesem Negativ-Trend am direktesten ausgesetzt, da ihre Studierenden in der Regel uÌber einen Abschluss einer einschlägigen Berufslehre der Baubranche mit Berufsmatura verfuÌgen. Die Rekrutierung von Arbeitskräften aus dem Ausland kann dieses Problem nicht nachhaltig lösen. Obwohl die damit einhergehende zunehmende Internationalisierung auf dem Bau eine kulturelle Bereicherung darstellt, haben zusätzlich entstehende Probleme negative Auswirkungen auf die Attraktivität.
Warum werden Berufe in der Baubranche von Jugendlichen gegenwärtig als nicht attraktiv bewertet, obwohl die Berufsaussichten sehr gut sind?
Die GruÌnde dafuÌr sind vielfältig und zum Teil nicht direkt von der Baubranche beeinflussbar. Dominanz von Negativschlagzeilen in der Berichterstattung, physisch anspruchsvolles Arbeitsumfeld, wenig transparente Entwicklungsmöglichkeiten und eingeschränkte Verdienstmöglichkeiten sind nur einige Beispiele der Attraktivitätsminderung. Auf der anderen Seite sind Absolvierende von Hochschulen sehr begehrt und werden vom Markt umgehend aufgesogen. Dies ist ein klares Zeichen, dass sich die Ausbildungsinhalte sehr gut mit den BeduÌrfnissen der Branche decken.
Die Baubranche tut gut daran, in Zukunft den Fokus vermehrt auf die Förderung ihres eigenen Nachwuchses zu legen und ihre Marketingaktivitäten konsequent darauf auszurichten sowie entsprechende Initiativen zu unterstuÌtzen. Die Fachhochschulen sind bereit einen Beitrag zu leisten. Die Baubranche verfuÌgt uÌber attraktive Lehrstellen und Arbeitsplätze, dies darf aber kein Insiderwissen bleiben – hier sind die Baubranche und der Verband respektive die Branchenorganisationen gefordert.
Weitere Informationen zum Fachkräftemangel in der Baubranche und möglichen Lösungsansätzen erhalten Sie im Eventreport zur Swissbau Focus Arena «Bildung für die Bau- und Immobilienwirtschaft – Fachleute von morgen».