Damit droht eine wesentliche Grundlage für die hohe Qualität des Bauwerks Schweiz verloren zu gehen. Die Ursachen für die Malaise sind vielfältig. Sie beginnen bei der Ausbildung.
Bis Bologna sorgten zwei komplementäre Ausbildungswege für die konzeptionelle und die praktische Kompetenz Schweizer Architekten. Seither scheinen Ausführung und Konstruktion auf dem Rückzug.
Ein genügend gut entwickeltes Ausbildungsprogramm, das auf Architekten mit einer Präferenz für die späten Leistungsphasen abzielt, besteht hierzulande jedenfalls nicht. Zwar hält die höhere Berufsbildung diverse Angebote zur Bauleitung bereit. Ein Bauleiter ist aber nicht nur ein Manager von Terminen und Kosten. Ein Bauleiter muss auch etwas vom Entwurf verstehen. Eine Ausbildung auf Hochschulniveau ist deshalb unabdingbar. Für den Hochbau sollte ein späterer Bauleiter zumindest ein Bachelorstudium in Architektur absolvieren, um sich darauf aufbauend dann in einem Masterstudiengang in Ausführungsplanung und Ausführung zu vertiefen. Ein solches Angebot wäre in der Schweiz einzigartig und deshalb sicher auch ökonomisch interessant. Welche Schule sich den Bauleitern von morgen annimmt ist noch offen; ob Fachhochschule oder Universität ist sekundär.