Eine der herausragendenen Veränderungen in der Planung und Realisierung von modernen Gebäuden ist die zunehmende Vernetzung der Gebäudetechnik. Möglich wird dies durch den Einsatz von verteilter Intelligenz in Mikroelektronik und Bussystemen zur Vernetzung der verschiedenen Disziplinen zu einem umfassenden Gesamtsystem. Wenn optimierte Mess-, Steuer- und Regelungstechnik von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen bedarfsgerecht mit der Beleuchtung, Sonnenschutz und Warmwasseranlage zusammenspielen, kann man die Energieeffizienz in Gebäuden um weitere 30% steigern.
Noch weiter gehen die Visionen: Unter dem Begriff „Pervasive Computing" verstehen die Forscher die allesdurchdringende Vernetzung des Alltags durch den Einsatz «intelligenter» Gegenstände, die die Bedürfnisse der Nutzer kennen, ihnen Entscheidungen abnehmen und sich selbst steuern können. Wie umfangreich das Forschungsthema ist, wird deutlich, wenn ein solches Gebäude zum Teil eines grösseren Verbundes oder gar einer Stadt wird.
In der Zukunft gäbe es dann in den Städten unzählige autonom und intelligent agierende Systeme, die über die Gewohnheiten der Benutzer bestens Bescheid wissen, ihre Energieverbräuche kennen und sie optimal versorgen!
Optimale Lösungen entstehen im Dialog der verschiedenen Akteure und Disziplinen. Planen, Bauen und Bewirtschaften muss als ganzheitlicher Prozess verstanden werden. Bauen – wie auch industrielle Prozesse – sind für einen einzelnen Menschen nicht mehr zu überblicken, zu steuern oder zu kontrollieren sind. Entsprechend wurden neue Managementmethoden, zum Beispiel die integrale Planung und die computerunterstützten Planungswerkzeuge entwickelt. Das Ziel dieser neuen Methoden ist, die diametral auseinander strebende Spezialisierung und die inflationäre Vermehrung von Wissen und Erfahrung zu koordinieren und im Hinblick auf eine optimale Gesamtlösung zu polarisieren. Ein Gebäude muss als Gesamtsystem und in allen seinen Teilen konsequent auf dieses Ziel hin geplant, gebaut und im Betrieb optimiert sein!